Immer häufiger entlaufen Hunde aus dem neuen, aber für sie fremden Zuhause. Sei es aus dem Tierschutz, die sogenannten Angsthunde, oder, oder, oder.

Sie kommen hierher und müssen mit einer völlig, ihnen fremden Welt zurechtkommen.

Angstauslöser: Alltagsgeräusche, Türen, Treppen, Leben in Enge – keine Ausweichmöglichkeiten, alleine in geschlossenen Räumen, Menschen usw.

Erste traumatisierte Erfahrungen mit Enge, Lärm, Stress findet schon beim Transport statt (Transportboxen, Flugzeug, Auto).

Vorsicht ständige Fluchtgefahr!

Diese Hunde benötigen besondere Aufmerksamkeit, damit sie nicht entlaufen.

Sicherheitsgeschirr

Aus einem normalen Geschirr kann ein Hund in Panik entkommen. Ist es ihm einmal gelungen, wird er es immer wieder probieren. 

Wir raten immer ein Panik-Sicherheitsgeschirr zu verwenden.

Der dritte Gurt verhindert das Herauswinden des Hundes.

Dieses Geschirr sollte gut gepolstert sein und die ersten Wochen NICHT abgenommen werden. 

Hausleine

Angekommen im neuen Heim, werden sich die Hunde die ersten Tage verkriechen. Daher ist eine Hausleine am Sicherheitsgeschirr eine gute Wahl. So kann man den Hund immer wenn es nötig ist, ohne ihn anzufassen, festhalten, oder ihn im Haus führen (Gewöhnung an die Leine).

Im Garten oder draußen, sollte der Hund immer doppelt gesichert werden. Zwei Leinen, eine um den Körper des Hundeführers (eventuell Joggingleine) und die zweite Leine in der Hand. Eine am Halsband (darf nicht locker sitzen) und die andere am Geschirr.

Sollte eine Leine aus der Hand fallen, weil der Hund aus Panik anzieht, ist er immer noch durch die zweite Leine am Körper gesichert. So bleibt er auch gesichert, falls man stolpert, oder fällt.

Geschirr, Halsband und Leinen sollten immer wieder kontrolliert werden, da Hunde gerne daran knabbern.

Vorsicht: Keine Flexileinen benutzen!!!

Sollte die Flexileine aus der Hand fallen, schleift sie verbunden mit dem Hund, hinter ihm her. Enorme Fluchtgefahr, da das Schleifen auf dem Boden sehr laut ist, versucht der Hund vor dem Geräusch wegzulaufen. Des Weiteren kann sich die Flexileine um Gliedmaße schlingen, dass führt zu üblen Verletzungen.

Garten

Die Gefahr ist groß, dass der Angsthund auch im Garten versuchen wird auszubüxen. Den Zaun zum Nachbarn kontrollieren. Denn sollte der Hund auf das Nachbargrundstück gelangen, dessen Zaun nicht hundesicher ist, wird er seine Chance nutzen und ist weg.  Wie schon beschrieben, auch hier die ersten Tage doppelt sichern. Später kann man eventuell eine Schleppleine benutzen.

Auto

Im Auto sollte der Hund so gesichert sein, dass er nicht direkt rausspringen kann, wenn sich die Kofferraumklappe öffnet, oder die Türe geöffnet wird.

(Transportbox oder Gitter)

Türen

Hunde können Türen öffnen. Bitte immer Türen abschließen!

Gerade im eigenen Heim entwischen die meisten Angsthunde. Einmal nicht aufgepasst, beim Müll wegbringen, oder der Postbote klingelt. Die Tür ist nur einen Spalt auf und schon ist es passiert. 

Daher ist es ratsam Türen doppelt zu sichern, wie eine Schleuse. 

Zimmertür verschließen – Flur sichern (Kindergitter) – Haustür schließen – Gartentor schließen. So baut man mehrere Hürden auf. 

Das verhindert ein plötzliches Entkommen des Hundes, wenn die Haustür geöffnet wird.

Jeder der einen Schlüssel hat, sollte informiert werden, die erste Zeit zu klingeln und nicht von außen die Haustüre zu öffnen.

Geruchsartikel 

Sagen sie niemals nie….

Auch wenn man alle Vorsichtsmaßnahmen getroffen hat, kann es doch passieren und ihr geliebtes Tier entläuft. 

Jedes Tier hat einen Individualgeruch (wie ein genetischer Fingerabdruck), daher benötigen sie im Falle eines Suchhund-Einsatzes einen Geruchsartikel, der NUR von ihrem vermissten Tier ist.

Nehmen sie dazu sterile Handschuhe, zum Beispiel aus dem Verbandskasten, sterile Kompressen und ein neues unbenutztes Einwegglas. Bitte ziehen sie die Handschuhe an, entnehmen sie die Kompresse und putzen ihrem Hund vorsichtig die Ohren aus, oder streichen sie im Maul über die Zähne und Lefzen. Das sind Bereiche, die niemand anderes beim Streicheln des Tieres berührt. Sie können auch von der Innenseite des Schenkels ein paar Haare abschneiden. Geben sie die Kompresse, oder die Haare ins Glas, versehen sie dies mit dem Tiernamen und dem Datum. Stellen sie es in den Keller, oder frieren sie den Geruchsartikel ein. 

So haben sie einen eindeutigen Geruch ihres Tieres über Monate.

(Lagerfähigkeit ca. 6 Monate)

Wichtig!

Alle Schritte dieses Vorganges dürfen nur von ihnen / einer Person durchgeführt werden, dann befinden sich geruchlich nur sie / eine Person und ihr Tier am Referenzgeruch!

Gerade Pflegestellen / Tierheime sollten von allen Pflegetieren Einzelgerüche anfertigen und archivieren. 

Hund registrieren: Findefix / Tasso, sind gängige Haustierregister. Sollte ihr Hund entlaufen, werden sie schnell benachrichtigt, wenn er gefunden wird.

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